Über uns

Über uns

 Rettungshundestaffel Jasmund - Rügen


Die Rettungshundestaffel Jasmund/Rügen aus Sassnitz ist seit 2015 ehrenamtlich mit Herzblut und viel Engagement tätig.

Von den Formalitäten einer Vereinsgründung und Anerkennung der Ehrenamtlichkeit, dem Anschluss an den Deutschen Rettungshundeverein (DRV) bis hin zu den ersten geprüften Rettungshundeteams war es ein steiniger Weg, immer ein Ziel vor Augen: Eine einsatzfähige Rettungshundestaffel zur Hilfe bei Vermisstensuchen aufzubauen.

Inzwischen ist der Verein in seiner Größe an Mitgliedern und Hunden, alle in privater Haltung der Vereinsmitglieder, gewachsen. Auch unsere Jüngsten sind mit großem Elan trotz Schule oder Ausbildung dabei, trotzen wie die Erwachsenen Wind und Wetter, bei zwei- bis dreimaligem Training in der Woche

GRÜNDUNG

2015

AKTIVE MITGLIEDER

23

HUNDE

20

GEPRÜFTE TEAMS

8


Ausbildung und Training


Die Ausbildung umfasst sowohl Theorie, als auch Praxis.


Die Theorie ist umfangreich und reicht von

  • Erste Hilfe am Menschen,
  • Erste Hilfe am Hund
  • über Sicherheitsunterweisung,
  • Funken,
  • Transport von Hunden
  • bis hin zu Suchtaktiken,
  • Geländekunde
  • und Kynologie.

Sie ist in vorgegebenen Intervallen zu erneuern.


Unser Training findet zwei- bis dreimal wöchentlich, bei Wind und Wetter, in wechselndem Gelände statt.


Wenn Menschen plötzlich spurlos verschwinden, ist schnelle Hilfe gefragt. Der zeitnahe Einsatz von Flächensuchhunden ist sehr effizient, wenn es darum geht, wertvolle Zeit nicht einfach verstreichen zu lassen.


Parallel zu allen beteiligten Hilfsorganisationen können die zum Teil sehr schwer zugänglichen und unübersichtlichen Gelände so systematisch abgesucht werden – die Chance, einen Vermissten lebend zu finden, steigt dabei um ein Vielfaches.


Bei Schnee, Regen, Dunkelheit, dichtem Nebel oder unwegsamem Gelände stößt der Mensch oft an Grenzen, ein Gebiet tatsächlich flächendeckend absuchen zu können. Hier kommt der Einsatz des Hundes mit seinem hervorragenden Geruchsinn, seiner Lauffreudigkeit und Geschicklichkeit voll zum Tragen.Dabei kann er die Witterung eines Menschen aus einer Entfernung von weit über 100 Metern aufnehmen und vermisste Personen finden.

Anhand topographischer Karten, die individuell nach Einsatzort erstellt werden, unterteilt man systematisch die abzusuchenden Gebiete in einzelne Areale.

Jedem der einsatzfähigen Flächensuchhundeteams, bestehend aus Hund und Hundeführer sowie einem ausgebildeten Helfer mit Funkgerät, Kartenmaterial und sonstiger Notfallausrüstung wird ein Suchareal zugewiesen. Suchareale, -zeiten und -ergebnisse jedes Teams werden dokumentiert, damit nachrückende Suchteams, egal welcher Organisation, darauf aufbauen können.

Als Wassersuche bezeichnen wir die Suche nach Ertrunkenen. Je nach Geschwindigkeit des Eintreffens am Einsatzort kann es aber auch noch möglich sein, einen Ertrinkenden zu retten, denn in kaltem Wasser kann eine Überlebenschance bis zu einer Stunde bestehen. Unser Ausbildungsspektrum erstreckt sich von der Suche auf dem Wasser (Boot) über die Uferrandsuche hin zur Suche in unwegsamem, gewässernahen Gelände. 


Bei einer Suche befindet sich ein Team (ein Hundeführer und sein Hund) auf einem Boot, dass auf Anweisung des Hundeführers über das Gewässer gefahren wird.Die Hunde werden mit verschiedenen Geruchsbildern und Verwesungsstadien vertraut gemacht und lernen diese dem Hundeführer am Land in der Uferrandsuche und dann auf dem Wasser bei der Bootsuche anzuzeigen. Der Hund sucht in der Luft nach Geruchsstoffen, die von der vermissten Person durch das Wasser aufgestiegen sind. Hat er gefunden, so zeigt er dies seinem Hundeführer an.


Die Hunde können einen vermissten Menschen in bis zu 50m Wassertiefe auf einen Umkreis von ca. 20m genau orten. Dies ist für die Rettungstaucher, welche nun für die Bergung des Vermissten zuständig sind, eine große Hilfe, da sie schon ab geringer Tiefe eine sehr schlechte Sicht haben können und sich vorantasten müssen .


Wassersuche wird in Deutschland von wenigen Hundestaffeln praktiziert, da sie meist die Suche nach Verstorbenen ist und viele Staffeln ihre Aufgabe ausschließlich in der Rettung von Menschen sieht. Wir sind der Meinung, dass man mit dem frühen Fund einer im Wasser vermissten Person das Leid anderer mildern kann und soll: Das der Angehörigen, die dann mit Gewissheit Abschied nehmen können und das derer, die sonst einige Zeit später einen grausigen Fund machen könnten.

Ein als Mantrailer ausgebildeter Hund (Personenspürhund) folgt anhand einer Geruchsprobe der Spur einer bestimmten Person an der Leine.

Er kann dann zum Einsatz kommen, wenn gesicherte Informationen über den letzten Aufenthaltsort der vermissten Person bekannt vorliegen und eine möglichst eindeutige Geruchsprobe (z.B. ein Kleidungsstück, Bettwäsche o.ä. der Person) vorhanden ist.

Unsere Suchteams können zeitlich parallel zu allen anderen eingesetzten Hilfskräften eingesetzt werden, um nicht wertvolle Zeit zu vergeuden.


Der Individualgeruch eines Menschen ist einzigartig und somit vergleichbar mit einem Fingerabdruck. Der Hund kann diese Spur über verschiedene Bodenarten wie Vegetation oder Asphalt verfolgen. Ebenso kann er diese von anderen Spuren unterscheiden und kann somit nicht nur im Wald, sondern auch in der Stadt durch belebtes Gebiet diese Individualspur erkennen.

Dadurch, dass der Hund an der Leine arbeitet, immer unterstützt von geschulten Helfern, kann auch an befahrenen Strassen und in belebtem Gebiet im Stadtbereich gesucht werden.


Auch nach Stunden bzw. unter günstigen Bedingungen auch nach mehreren Tagen kann ein Mantrailer noch diesen Geruch wahrnehmen.

Die Verfolgung der Individualspur eines Menschen ist je nach Umgebungseinflüssen für einen Hund sehr anspruchsvoll und muss 2 bis 3 Jahre lang sehr aufwendig und gewissenhaft trainiert werden.


Durch die so ausgearbeitete Richtung des Abgangs (Start des Trails) kann die Areal- bzw. Flächensuche taktisch eingegrenzt und somit die Kapazität der Rettungshundeteams optimal ausgenutzt werden.

Eine taktische Eingrenzung funktioniert auch durch Negativüberprüfung:

Kann der Hund keine Spur aufnehmen und zeigt das sicher an, weiß man, dass die Person sich nicht an diesem Ort aufgehalten haben kann. Während der Suche können etwaige neue Zeugenaussagen bzw. Hinweise auf den Verbleib oder das Vorhaben der vermissten Person ermittelt werden. Genauso können eventuell unsichere Zeugenaussagen auf Richtigkeit hin überprüft werden.


Die eingesetzten Rettungshundeteams sind sich der Verantwortung im Ernstfall sehr bewusst und werden reflektierte, kompetente Aussagen zum Ergebnis des Trailverlaufs unter Einbeziehung der Umgebungseinflüsse und der thermischen Bedingungen machen können.

Share by: